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Forschung

Foto: Colourbox

Sicherheit ist ein Schlüsselbegriff der internationalen wie nationalen politischen Diskussion, der in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen hat. Im Sonderforschungsbereich Transregio 138 widmen sich rund 50 Forscher:innen der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen, des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung sowie der Universität Bamberg seit 2014 dem Thema "Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive". Mit 15 Teilprojekten aus den Fachdisziplinen Soziologie, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung, Rechtswissenschaft und Geschichtswissenschaft weist der Forschungsverbund eine hohe Interdisziplinarität auf. Sein Ziel ist es, aus transdisziplinärer Perspektive zu untersuchen, wie sich Vorstellungen von Sicherheit historisch entwickelt haben und wie diese Vorstellungen in der Entwicklung und Implementierung politischer Maßnahmen Ausdruck gefunden haben und finden. Im Fokus der Analyse steht die Darstellung und Herstellung von Sicherheit in unterschiedlichen historischen Kontexten sowie das Verhältnis dieser sich gegenseitig bedingenden Prozesse, die begrifflich als "Versicherheitlichung" gefasst werden. Durch die teilprojektübergreifende Forschungsarbeit, die in verschiedenen Arbeitsgruppen stattfindet, sollen grundlegende Formen und Elemente der Versicherheitlichung in systematischer Absicht analysiert und eine umfassende Typologie von Versicherheitlichungsprozessen erarbeitet werden.

Durch die systematische Einbeziehung verschiedener historischer Kontexte und Fragestellungen leistet der Sonderforschungsbereich eine umfassende Analyse politischer Dynamiken im Rahmen von Versicherheitlichungsprozessen sowie den ihnen entgegengesetzten Entsicherheitlichungsprozessen – einschließlich ihrer Ambivalenzen und Dialektiken. Versicherheitlichung wird nicht als ein unidirektionaler, zielgerichteter Prozess mit prognostizierbarem Ausgang verstanden, sondern als variabler Prozess mit Überlagerungen, Inkonsistenzen, Regressionen und Diskontinuitäten.

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